OSL auf dem Linuxtag - RSIO und Linux - OSL Gesellschaft für offene Systemlösungen mbH

OSL goes Linux: Fachvortrag zu RSIO auf LinuxTag 2012

25. Mai 2012 - Berlin - Messegelände unter dem Funkturm

Im Track "Linux Kernel" hat OSL auf dem LinuxTag 2012 das RSIO Protokoll (High Speed Data Center Block I/O over Ethernet) dem Linux-Fachpublikum vorgestellt.
Nachdem die erste Implementierung des Protokolls unter Solaris bereits 2010 auf der SNWE in Frankfurt gezeigt worden ist, ist in der Zwischenzeit einiges geschehen. So liegt nicht nur eine Implementierung unter Linux vor, sondern das Protokoll hat in Kombination mit der Speichervirtualisierung des OSL Storage Clusters bereits seine herausragenden Eigenschaften bei Real-Life- Applikationen unter Beweis gestellt, und zwar namentlich auch auf Linux-Systemen. Neben SAP-Anwendungen stehen hier vor allem KVM-Cluster ganz oben auf der Liste: Performance, Übersichtlichkeit, Flexibilität auf Basis einer einheitlichen Netzwerk-Infrastruktur.

OSL gratuliert dem LinuxTag e. V. Team zu einer gelungenen Veranstaltung! Welche Schwerpunkte und welche Trends man zu erkennen glaubt, hängt sicher auch ein bißchen vom eigenen Standpunkt und der sich daraus ergebenden Perspektive ab. Aus Sicht von OSL gab es durchaus erhebliches Interesse an den Themen Virtuelle Maschinen, Cluster und Storage-Technologien. Ein Beispiel dafür der gut besuchte Vortrag von Thomas Gelf (Netways GmbH) zum Thema "Die eigene Cloud aus dem Linux-Baukasten" . Erfreulich für uns auch die Bestätigung unserer gemeinsam mit Systempartnern und Kunden angestellten Überlegungen: OSL macht da weiter, wo anderenorts noch Lücken bestehen und kann mit seinem Know-how in Sachen Clustering und I/O-Virtualisierung ein interessantes Paket schnüren. Genau das verdeutlichte auch der Vortrag von Bert Miemietz am 25. Mai: Wo sonst kann ich das Thema Block-I/O so elegant mit KVM-Clustering verbinden und das alles noch mit einer wirklich simplen, ethernetbasierten Infrastruktur?

Für alle Interessenten hier der RSIO-Vortrag zum Download

Und hier noch eine Auswahl von Fragen zum Vortrag auf dem Linuxtag:

Warum ein neues Protokoll? Es gibt doch vergleichbares - sind die anderen nicht gut genug?

Ehrlich gesagt: Wir sind zu dem Schluß gekommen, daß ein neues Protokoll notwendig ist, das unseren hohen Anforderungen genügt. Es soll RZ-tauglich, flexibel und leistungsfähig sein. Das impliziert u. E. ein Design zur prinzipiellen Unterstützung beliebiger Socket-Typen (auch wenn im Moment nur TCP/IP implementiert ist). Wir erreichen mit unserem neuen Protokoll Performancewerte wie bei ATA over Ethernet (oder besser), allerdings routingfähig und mit herausragenden Skalierungseigenschaften. Die Administration ist unglaublich einfach, wir können über mehrere Kanäle multiplexen, bieten einen globalen Namensraum und haben ein Design gewählt, das Clustering auf der Storage-Server-Seite ebenso wie clientseitig unterstützt. Das Protokoll kann außerdem alle Kommandos unseres Storage-Clusters übertragen, was clientseitige Storage-Administration ebenso wie den Aufbau leistungsfähiger HA-Cluster (z. B. auch für KVM) erlaubt. Mehr Informationen zu diesem Thema finden Sie auch in der RSIO-Technologieinformation.
Wo kann ich mehr nachlesen? Wie komme ich an die Software zum Testen?

Als erste Quelle zum Nachlesen bietet sich - neben dem Vortrag auf dem Linuxtag - unsere RSIO-Technologieinformation im Web an.
Wir freuen uns über alle Testanwender. Die derzeit verfügbaren Implementierungen setzen jedoch auf der Storage-Serverseite auf eine Entwicklungsversion des OSL Storage Cluster 4.0 auf. Bitte nehmen Sie Kontakt mit uns auf, damit wir Sie beim Aufbau einer erfolgreichen Testumgebung unterstützen können.
Wo sind Einzelheiten zum Protokoll veröffentlicht? Warum werden Idee und Ansätze nicht so früh wie möglich veröffentlicht?

RSIO wurde nicht als Linux-Kernelprojekt gestartet, sondern ist ein kommerzielles Softwareprojekt der OSL, das besonderen Schwerpunkt auf Portabilität legt. Tatsächlich erfolgte die erste Implementierung unter Solaris. Mit deutlichem Abstand folgte danach eine Portierung auf Linux, um den z. T. geänderten Prioritäten unserer Anwender Rechnung zu tragen. Speziell unter dem Aspekt der Portabilität und Systemstabilität ergibt sich aus den vorgenannten Prämissen auch das gewählte Design, das aber im Laufe der Portierung auf verschiedene Plattformen noch Veränderungen erfährt. Zu gegebener Zeit (und das wird möglichst bald, aber nach einer gewissen Reifephase sein) möchte OSL Details zum Protokoll veröffentlichen, um eine Portierung auf weitere Plattformen und/oder neue Ideen für möglicherweise noch effizientere Realisierungen zu erleichtern. Die daraus entstehenden Verpflichtungen würden zum jetzigen Zeitpunkt allerdings eine Behinderung unserer ambitionierten Entwicklungsarbeit bedeuten. Unabhängig davon stellt OSL den RSIO-Client unter einer proprietären, aber kostenlosen Lizenz zur Verfügung. Das Kernel-Modul für Linux gibt es daneben unter GPLv2. So erhalten Sie als Tester, Anwender oder aber auf Anfrage auch die Sourcen für das Kernel-Modul und damit einen gewissen Einblick in den aktuellen Stand der Protokoll-Implementierung.
Was passiert, wenn die Userspace-Komponente abstürzt?

Dann muß Sie neu gestartet werden, der I/O wird dadurch nicht abgebrochen. Die Userspace-Komponente von RSIO kann dafür in einem sogenannten Twin-Mode gestartet werden, bei dem sich zwei Instanzen gegenseitig überwachen und bei Absturz, Kill o. ä. den fehlenden Teil immer wieder nachstarten. Dies funktioniert übrigens auch unter Solaris. Alternativ sind Neustarter analog zur SMF (Solaris) oder inittab möglich.
Wo genau liegt jetzt das Besondere für KVM-Clusterumgebungen?

RSIO bietet nicht nur Block-I/O über Ethernet, sondern in Verbindung mit dem OSL Storage Cluster alles, was man in Clusterumgebungen sonst noch so braucht (Global Namespace, Access Management etc.). Nicht zu vergessen ist dabei auch die sehr leistungsfähige, clustertaugliche Speichervirtualisierung mit vielen praxisgerechten Detaillösungen und einem fortgeschrittenen (einfachen) logischen Aufbau. Das Protokoll kann nicht nur die klassischen I/O-Aufrufe, sondern auch andere Funktionen transportieren. So kann über eine Leitung (in der Praxis sind es aus Verfügbarkeitsgründen wohl eher mdst. zwei) alles abgewickelt werden: Block-I/O, Management, Live-Migration, HA-Clustering usw. In Verbindung mit dem OSL Storage Cluster wird es außerdem möglich, von einem zentralen Punkt aus eine ganze Farm hochverfügbarer KVMs zu administrieren und auch Aufgaben wie Datenspiegelung, Backup und Disaster Recovery zentralisiert und vor allem einfach "im Griff" zu haben.